Neuapostolische Kirche

Der Gottesdienst fand in der Kirche in Coburg statt und wurde in die Gemeinde Schweinfurt übertragen. Ein ganz besonderes Gepräge erhielt dieser Tag dadurch, dass Bezirksevangelist Ulrich Pflaum, der mehr als 49 Jahre als Amtsträger in der Neuapostolischen Kirche tätig war, in den wohlverdienten Ruhestand treten durfte.

Bezirksapostel Michael Ehrich legte der Predigt aus dem 6. Kapitel des Briefes von Paulus an die Galater den 10. Vers zugrunde:

Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.

Der Bezirksapostel wies darauf hin, dass die Gesellschaft in den vergangenen Jahren einen Wandel vollzogen hat und man sich oftmals zurückzieht, um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Als Christen, als Kinder Gottes, sollte man jedoch immer eine helfende Hand und ein offenes, mitfühlendes Herz haben und damit anderen gutes tun.

Dies soll nicht nur eine Momentaufnahme von heute sein, sondern es soll die christliche Grundhaltung sein, die wir uns zueigen machen wollen. Geben wir von dem ab, was wir haben, damit es allen zugute kommt. Nehmen wir Abstand von der reinen „ Eigenbedürfnisbefriedigung", wie sie heute oftmals ausschließlich betrieben wird. Sehen wir in jeder Gabe auch eine Aufgabe. Wenn wir so über den „ Tellerrand" hinausblicken, können wir in unserem Leben eine besondere Erfüllung erleben. Weil Gott die Gaben gibt, hat der Mensch genug zum Leben.

Es ist nicht aussreichend, das eigene Leben zu gestalten, sondern wir wollen auch für den Anderen, den Nächsten da sein. Am Doppelgebot der Liebe, Gott über alles und den Nächsten wie sich selbst zu lieben, soll sich das Handeln und Denken des Menschen orientieren. Dies soll unser Wertmaßstab sein.

Hier noch einige, wichtige Hinweise aus der Predigt:

• Einer trage des anderen Last.
• Wir wollen Nähe zeigen.
• Es soll das Herz, aber auch die Haus- und Wohnungstüre für Glaubensschwester und Glaubensbruder offen sein. Die helfende Hand soll sichtbar und erlebbar sein.
• Wir wollen uns bemühen, allen gutes zu tun. Auch am Arbeitsplatz und in unserer Umgebung. Wir wollen auch denen gutes tun, die uns nicht so wohlgesonnen sind.
• Mit „ Nichtvergeben" kann man höchstens sich selbst binden. Daraus resultiert, dass Vergeben frei macht. Auch sich selbst.
• Wir wollen unseren Glauben bekennen.
• Wir wollen unsere Zeit als eine Gabe erkennen und mit ihr verantwortungsvoll umgehen.

Der Bezirksapostel gab dem aus dem aktiven Amtsauftrag scheidenden Bezirksevangelisten Ulrich Pflaum die Gelegenheit, nochmals bei der Wortverkündigung mitzuwirken. Der Bezirksevangelist dankte umfassend Gott, seinen Lehrern innerhalb und außerhalb der Neuapostolischen Kirche sowie vielen anderen Beteiligten und forderte dazu auf, sich auch in schwierigen Situationen immer auf Gottes Wort zu verlassen.

Der Bezirksapostel Michael Ehrich feierte zunächst mit allen Gottesdienstteilnehmern das Heilige Abendmahl und anschließend auch das Entschlafenen-Abendmahl, bei dem stellvertretend für die Seelen aus der nicht sichtbaren Welt der Bezirksälteste Wolfgang Amschler und der Bezirksevangelist Ulrich Pflaum die Hostien entgegennahmen.

Anschließend verabschiedete der Bezirksapostel den Bezirksevangelisten Ulrich Pflaum in den wohlverdienten Ruhestand.

Zur großen Freude des Kirchenbezirkes Bamberg ordinierte der Bezirksapostel Michael Ehrich zwei Gemeindeevangelisten:

• Gemeindeevangelist Birger Linß für Neustadt bei Coburg.
• Gemeindeevangelist Joachim Ruopp für Bad Kissingen.

Beide bisherigen Priester dienen den genannten Gemeinden seit Jahren als Gemeindevorsteher.

Vielen Gottesdienstteilnehmern ging dieser Gottesdienst sehr zu Herzen. Großen Anteil daran hatten auch die sehr inhaltsreichen, vom Orchester und dem gemischten Chor ansprechend vorgetragenen Musikstücke.