Vor seiner Ruhesetzung kehrte Apostel Manfred Schönenborn noch einmal in der Kirchengemeinde Coburg ein. Zu diesem Gottesdienst waren auch die Mitglieder aus den Nachbargemeinden Kronach, Lichtenfels und Neustadt/Coburg eingeladen.
Als Grundlage für den Gottesdienst diente ein Bibelwort aus Josua 24, 15.
„Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen"
Apostel Manfred Schönenborn ging auf das Lied der Sänger ein, besonders auf den Refrain „...o dann schenk ihm dein Herz". So oft macht man das nicht, sein Herz verschenken. Dazu gehört viel Liebe. Das vorgetragene Lied könne man auch überschreiben mit den Worten: Liebst du den Herrn? Wenn wir diese Frage mit "Ja" beantworten, dann fällt es uns leicht, ihm unser Herz zu schenken.
Unser Stammapostel Jean-Luc Schneider hat in einem der letzten Gottesdienste die Liebe so definiert: Liebe ist die Beziehung zu Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Sie wollen nicht für sich bleiben, sondern ihre Liebe mit uns teilen. Jeder kann somit an dieser Liebe teilhaben. Die Liebe ist ja ausgegossen in unsere Herzen und unsere Liebesbeziehung zu Gott hat das Ziel, mit ihm in seinem Reich ewig zu leben. Dabei erinnerte der Apostel an das Wort aus 1. Johannes 3, Vers 2: „Es ist abre noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist".
Anschließend ging Apostel Manfred Schönenborn auf das Geschehen ein, als die Kundschafter aus dem verheißenen Land zurückkamen. Etliche waren verzagt und das Volk hat sich von ihnen anstecken lassen. Nur 2 der Kundschafter, Josua und Kaleb, brachten ein anderes Ergebnis mit: Die Zuversicht, dass das Land eingenommen werden kann. Grundlage dieser Einstellung waren der Glaube und das Vertrauen in den Allmächtigen. Sie hatten den Herrn erlebt und das gab ihnen Mut, dem Wort des Herrn zu folgen und das Volk in das verheißene Land zu führen.
Josua hat bewusst die Worte aus dem vorgelesenen Bibelwort gewählt und nicht gesagt: Ihr müsst euch jetzt aber aufmachen und das Land einnehmen. Vielmehr überließ er ihnen die Entscheidung: „Ihr könnt wählen, wem ihr dienen wollt, ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen". Diese Aussage war Motivation für das Volk und es bekannte: „Wir wollen auch dem Herrn dienen, denn er ist unser Gott".
Heute haben wir auch die freie Wahl, wem wir dienen wollen. Jeder kann frei entscheiden, ohne Zwang, ohne Bedingungen. Wir wollen auch dem Herrn dienen, mit ganzem Herzen, aus Liebe zu ihm.
Zu einem weiteren Wortbeitrag hat der Apostel den Bezirksvorsteher des Bezirks Coburg/Hof, Jürgen Feihl, gerufen. Dieser richtete die Botschaft an die versammelten Gläubigen: „Beim Dienen kommt es auch auf dich an, keiner ist ersetzbar". Jeder hat seine Aufgabe und wenn es nur die eine ist, Vorbild in der Gemeinde zu sein. Durch Vorbild zu dienen, kann jeder Christ. Mancher wurde wegen seines Auftretens kritisiert, aber vielleicht mangelte es ihm lediglich an einem guten Vorbild. Jedes Vorbild geht zurück auf Jesus Christus. Er ist und bleibt unser größtes Vorbild.
Auch der stellvertretende Bezirksvorsteher, Birger Linß, richtete noch einige Gedanken an die Gemeinde. Er erinnerte an Stammapostel Ernst Streckeisen, der einmal die Worte prägte: „Ich habe mich für den Herrn entschieden und dabei bleibt es". Jeder Mensch dient einem Geist. Gott hilft uns bei der Entscheidungsfindung, welchem Geist wir dienen wollen. Das ist nicht immer bequem. So hat Daniel das Bild des Mächtigen nicht angebetet und das hatte Konsequenzen für ihn. Aber er hat sich zum Herrn gehalten und das wurde ihm im Nachhinein zu einem großen Segen.
Nach der Sündenvergebung erhielt ein Kleinkind aus der Kirchengemeinde Kronach im Sakrament „Heilige Versiegelung" die Gabe Heiligen Geistes. Dann feierte Apostel Schönenborn mit allen Anwesenden das Heilige Abendmahl und beendete den Gottesdienst mit Gebet und Segen für die Gemeinde.
Text: Helmut Freudenberg, Coburg
Fotos: Peter Zumpf, Bad Rodach