Erste virtuelle Jugendstunde in den fränkischen Kirchenbezirken mit Apostel Manfred Schönenborn
Die besondere Situation durch das Corona-Virus erfordert kreative Lösungen. Am Abend des 1. April 2020 fand erstmalig ein virtueller Jugendabend für die jugendlichen Mitglieder der Kirchenbezirke Erlangen/Würzburg, Nürnberg und Hof/Coburg statt. Der Impuls hierzu kam von den Jugendlichen selbst, man wolle die Krise nutzen, um auch positive Impulse zu setzen. Deshalb wurde kurzerhand ein Online-Treffen vereinbart, um ein Konzept für eine virtuelle Jugendstunde zu erarbeiten. Schnell verfestigte sich der Gedanke, sich gemeinsam auf das anstehende Osterfest in besonderer Weise vorbereiten. Ziel in der virtuellen Jugendstunde sollte sein, einen persönlichen Osterkalender zu entwickeln, der verschiedene Aussagen Jesu praktisch in unseren Alltag übersetzt. Jeden Tag ein besonderer Impuls, inspiriert durch bedeutende Worte Jesu aus der vorösterlichen Zeit. Hierzu wurden die 4 Bibelstellen aus den Evangelien Johannes 13, 34 (Liebe zu Gott und dem Nächsten), Johannes 14, 1 (Trost und Zuversicht), Lukas 4, 2+4 (Verzicht und Versuchung) und Matthäus 26, 41 (Gebet und Wachsamkeit) ausgewählt.
Der inhaltliche Rahmen war gesetzt, darüber hinaus mussten die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um das Konzept digital umzusetzen und die Jugendlichen zeitnah zu informieren. Hierbei zeigte sich, wie hervorragend die Organisationsteams der Kirchenbezirke bereits im Vorfeld eingespielt waren, so dass innerhalb weniger Tage alles vorzubereiten. Zur Freude des Organisationsteams sagte Apostel Manfred Schönenborn, Leiter des Kirchenbezirks Heilbronn/Nürnberg, kurzfristig seine Teilnahme an diesem besonderen Online-Event zu.
Dann war es soweit: Punkt 20:00 Uhr des 1. April hatten sich insgesamt zweiundachtzig Teilnehmer in die Online-Konferenz eingewählt. Nach einer kurzen Begrüßung eröffnete Apostel Schönenborn das virtuelle Zusammensein mit einem Gebet. Er beschrieb anschließend die gegenwärtige Situation als eine besondere Herausforderung, lenkte zugleich aber auch den Blick auf das Positive, was derzeit Vielerorts geschieht und dass man bei allen Schwierigkeiten auch dankbar sein kann, für das, was wir haben dürfen. Wir können auch JETZT miteinander beten, Glaubensdinge besprechen, füreinander da sein und Nächstenliebe üben. Dann leitete er zum eigentlichen Thema „die Vorbereitung auf das Osterfest“ über und übergab an den stellvertretenden Leiter des Kirchenbezirks Erlangen-Würzburg, Bezirksevangelist Marco Metzger, der in den weiteren Ablauf der Gruppenarbeiten einführte. In acht sogenannten „Breakout-Sessions“ sollte in etwa dreißig Minuten jeweils mit Hilfe eines Gruppen-Moderators und vorbereiteten Online-Dokumenten eines der o.g. Worte Jesu in mindestens drei praktische Handlungsempfehlungen umgesetzt werden. Apostel Schönenborn wurde vom Online-Moderator, Julian Zeschko aus dem Kirchenbezirk Nürnberg, für jeweils einige Minuten mit jedem Gruppenraum verbunden. Danach kamen alle zweiundachtzig Teilnehmer wieder im Plenum zusammen und ein Gruppensprecher trug jeweils die Ergebnisse vor. Aus dieser Vielzahl an kreativen Ideen konnte sich nun jeder zu Hause seinen eigenen Osterkalender mit praktischen Impulsen zusammenstellen. Einige beschrieben, dass man auf bestimmte Dinge nun verzichten sollte und diese damit ganz neu wertschätzt u.a. auch den Besuch eines Gottesdienstes mit der Feier des Heiligen Abendmahls, das derzeit nicht möglich ist. Jetzt sei ein besonderes Vertrauen zu Gott, Wachsamkeit und die Gebetsgemeinschaft mit Gott und untereinander wichtig (vgl. Luk. 4, 2+4; Mt 26, 41 und Joh. 14, 1). Man könne sich nach den Worten Jesu (Joh. 13, 34) nun auch ganz konkrete Dinge der praktischen Nächstenliebe vornehmen wie z.B. einmal ganz bewusst für jemanden da zu sein, im Gebet, mit einem spontanen Telefonanruf oder in der Besorgung von alltäglichen Dingen wie einem Einkauf. Dabei sei es wichtig, Verzicht zu üben und sein Handeln neu zu überdenken. Als praktische Erinnerungshilfen wurden u.a. sogenannte „Gebets- oder Erinnerungsmurmeln“ oder „einen persönlichen Erinnerungsbrief an sich selbst“ vorgestellt. Die kompletten Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden allen Teilnehmern im Nachgang per „Social media“ zur Verfügung gestellt.
Zum Abschluss der virtuellen Jugendstunde konnten die Jugendlichen noch einige spontane Fragen an Apostel Schönenborn stellen, die aufgrund der fortgeschrittenen Zeit jedoch nur im Ansatz beantwortet werden konnten. Er dankte abschließend allen Teilnehmern und dem Organisationsteam für die hervorragende Vorbereitung. In einer Online-Blitzumfrage bewerteten die Teilnehmer das Event als „sehr gelungen“ und es sollte unbedingt wiederholt werden. Eine junge Glaubensschwester beendete die erste Online-Jugendstunde mit Gebet. Am Samstag vor Ostern um 20:00 Uhr wollen sich alle Teilnehmer nochmals besonders im Gebet miteinander verbinden.
Bericht und Bilder: Marco Metzger