Die Kirchengemeinde Coburg feierte am Sonntag, 27.06.2021 die Einweihung ihres neuen Kirchengebäudes in der Bahnhofstraße. Den Weihegottesdienst hielt der Kirchenpräsident der Gebietskirche Süddeutschland, Bezirksapostel Michael Ehrich. Auch einige Gemeinden im Kirchenbezirk Coburg-Hof konnten per Livestream den Gottesdienst mitverfolgen.
Bezirksapostel Michael Ehrich wurde von Apostel Manfred Schönenborn, Bischof Arne Herrmann, Bezirksälteste Wolfgang Amschler sowie den Bezirksämtern aus dem Kirchenbezirk Coburg-Hof begleitet. Als Gäste konnte der Bezirksapostel den Apostel i.R. Dieter Prause sowie Bischof i.R. Udo Göhlmann mit ihren Gattinnen willkommen heißen.
Dem Gottesdienst lag ein Bibelwort aus Psalm 84, 5 zugrunde:
„Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar."
Zu Beginn seiner Ausführungen brachte Bezirksapostel Michael Ehrich seine Freude über die Einweihung der neuen Kirche zum Ausdruck. Die Bauarbeiten sind nahezu abgeschlossen und die Gemeinde Coburg hat nach etwa zwei Jahren wieder ein Zuhause. An erster Stelle brachte er Gott, unserem Himmlischen Vater, seinen Herzensdank für den erfolgreichen Abschluss des Neubaus dar. Anschließend dankte er
Ein Blick in die Chronik der Kirchengemeinde in Coburg hat ihn zu der Überzeugung geführt, dass sich in Coburg eine gesegnete Entwicklung gezeigt hat. Manche Freuden, aber auch manches Leid haben die Glaubensgeschwister in den 95 Jahren seit Gründung der Gemeinde erlebt. Er schickte einen besonderen Dank in die Ewigkeit an die Glaubensmütter und Glaubensväter, ohne die dieser Fortgang nicht möglich gewesen wäre.
Im anschließenden Weihegebet bat Bezirksapostel Michael Ehrich unseren Himmlischen Vater, dass er dieses Haus zu Gottes Dienst, zur Menschheitserlösung, zur Offenbarungsstätte des Evangeliums, zur Sündenvergebung, zum Heiligen Abendmahl, zum Schutz und Segen und zur Vollendung seines Erlösungswerkes ausrichten möge.
Am Anfang der Wortverkündigung ging der Bezirksapostel auf den Gottesdienst zum Gedächtnis der Entschlafenen ein, der am nächsten Sonntag stattfindet. Wenn ein Mensch von dieser Erde Abschied nimmt und in die Ewigkeit zieht, ist das Entscheidende, ob er sich dort in Gottes Nähe oder in Gottes Ferne befindet. Er zitierte dazu das alte Sprichwort: „Wie der Baum fällt, so bleibt er liegen". Der Mensch bewegt sich in seinem Leben in der Bandbreite: Gott glauben oder Gott ablehnen. Wenn er in der Ewigkeit ankommt, muss er feststellen: Ich lebe ja noch und es gibt doch einen Gott. Dieser Gott möchte auch solchen Seelen noch helfen und Erlösung schenken. So wie es der Psalmist zum Ausdruck bringt: Der Herr macht die Gefangenen frei, der Herr macht die Blinden sehend, der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind. Wichtig dabei sind unsere Gebete für diese Menschen. Gott kann dann viel Gnade in seiner unermesslichen Liebe bereiten. Unsere Gebete wirken wie eine Ermunterung für die unerlösten Seelen: Wir sind für euch da und beten dafür, dass ihr frei und sehend werdet und euch aufrichten könnt. Einen besonderen Impuls legte Michael Ehrich in die Herzen der Glaubensgeschwister: Denkt einmal an die Generationen, aus denen ihr hervorgegangen seid.
Der Bezirksapostel bezog sich auf das oben genannte Bibelwort und bezeichnete es als Einladung an uns und die Seelen in der jenseitigen Welt, zu Gott zu kommen und bei ihm zu wohnen. An das neue Kirchengebäude müssen sich die Geschwister noch gewöhnen. Viele Erinnerungen verbinden sie mit der alten Kirche. Aber denken wir immer daran: Wir haben hier keine bleibende Stadt. Wichtig ist, dass wir uns im Hause Gottes wohlfühlen und durch unsere Herzenseinstellung prägen wir die Atmosphäre in der Kirche. Wohnen bedeutet Bleiben. Bleiben in der Gemeinschaft. Dabei sprach er eine besondere Einladung an die Geschwister aus, die ein wenig Abstand zur Gemeinde genommen haben. Die Liebe untereinander lässt wieder Wege zueinander finden.
Den Herrn zu loben ist eine höhere Form des Dankens. Das bedeutet, dass wir Gott für unsere Stärke halten und ihm stets nachfolgen. Wir bauen auf die Hilfe Gottes, wenn es einmal durch ein dürres Tal geht. Er führt uns von einer Kraft zur anderen. Dann werden wir ihn im Geiste schauen. Loben bedeutet auch, im Gemeindegebet vor ihn zu treten. Nicht aus der Routine sondern bewusst und gemeinsam wollen wir im Gebet Gott loben.
Wenn wir das alles beherzigen, werden wir viel Schönes in der neuen Kirche erleben und uns wohl fühlen. Er wünschte der Gemeinde viel Freude am Herrn und auch Freude untereinander.
Zur weiteren Wortverkündigung wurde Apostel Manfred Schönenborn gebeten. Er bezeugte seine Dankbarkeit, dass er diesen Einweihungsgottesdienst miterleben darf. Auch wenn noch nicht alles vollendet ist, Verbesserungswünsche bestehen oder gar eine Mängelliste existiert, soll nicht vergessen werden: Es ist Gottes Haus, eine Stätte der Begegnung. Er zitierte aus der Gemeindechronik, dass am Anfang die Gottesdienste in Coburg in der Wohnung des nachmaligen Vorstehers stattfanden. Die damaligen Geschwister werden sich heute bestimmt freuen, was aus den Anfängen geworden ist. Bei Gott gibt es keine Mängelliste. Dort ist alles vollkommen. Gott mag auch der Gemeinde schenken, dass sie im neuen Kirchengebäude Schutz, Wärme und Ruhe vor dem Bösen findet.
Als Höhepunkt des Gottesdienstes feierte der Bezirksapostel mit der Gemeinde Sündenvergebung und Heiliges Abendmahl, auch für die Entschlafenen. Im Anschluss bat er Diakon Klaus Büttner-Rehberg an den Altar und verabschiedete ihn altershalber in den Ruhestand. Er dankte ihm dafür, dass er seit 10 Jahren dem Herrn mit Freuden gedient hat. Er war immer da, wenn es galt, seinem Vorsteher die Arme zu stützen. Man konnte sich immer auf ihn verlassen. Der Dank galt auch der Familie, die ihn bei dieser Liebesarbeit unterstützt hat. Zum Zeichen der Dankbarkeit erhielt Klaus Büttner-Rehberg einen Blumenstrauß.
Zur Freude der Gottesdienstteilnehmer wurde dann Bruder Martin Engelhardt als Diakon ordiniert. Der Bezirksapostel wünschte ihm für den weiteren Weg viel Freude und reichen Segen.
Mit Gebet und Schlusssegen beendete Bezirksapostel Michael Ehrich den Festgottesdienst.
Text: Helmut Freudenberg, Coburg
Fotos: Peter Zumpf, Bad Rodach