Der 2. Weltkrieg (1939 – 1945) brachte viel Leid und Not über die Menschen. Nach Ende des Weltkrieges mussten sich viele Menschen eine neue Heimat suchen. Sie waren durch Evakuierung, Flucht und Vertreibung dazu gezwungen. Neuapostolische Christen siedelten sich oft auch in Städten und Orten an, in denen die Neuapostolische Kirche noch unbekannt war. Damit sie ihre Gottesdienste besuchen konnten, wurden weite Wege in Kauf genommen, bis eine eigene Gemeinde einstand.
Kurz vor Ende des unseligen Krieges, kam die Krankenschwester und Glaubensschwester Maria Huck, später „Schwester Mariechen“ genannt, aus dem Bezirk Düsseldorf, nach Bayreuth. Hier hatte sie nun ihre neue Heimat gefunden.
Als im Oktober 1945 ein Glaubensbruder aus Rastenburg nach Bayreuth kam, beschlossen die Glaubensgeschwister weiter Mitglieder ausfindig zu machen. Durch Umfragen, Plakatanschläge etc., gelang es ihnen, noch drei weitere neuapostolische Familien zu finden. Auf Grund zunehmender Schwierigkeiten mit der Bahnverbindung, war es oftmals nicht möglich rechtzeitig zu den Gottesdiensten nach Kulmbach zu kommen.
Deshalb beschloss man, dass Amtsträger regelmäßig von Kulmbach nach Bayreuth fahren, um vor Ort Gottesdienste durchzuführen.
Der erste Gottesdienst fand im Frühjahr 1946 in der Jean Paul Straße statt. (Bild 01)
Ab 1948 wurden die Gottesdienste, alle 14 Tage, in einem Schulzimmer der Luitpoldschule durchgeführt.
Da die Geschwister sich nicht scheuten von ihrem Glauben zu berichten, fühlten sich weitere Menschen angesprochen. Sie erkannten in der Neuapostolischen Kirche das Werk Gottes. Zwischenzeitlich wurde es im Schulzimmer zu eng. 1955 mietete man deshalb für die Gottesdienste einen Raum in der Richard Wagner Straße 30 ¼. Als dieser dann auch nicht mehr ausreichte, zog die Gemeinde in die Bismarck Straße 68 um. Hier standen nun 130 Sitzplätze zu Verfügung. Ab 1965 fanden die Gottesdienste in der Pottensteiner Straße „Gasthaus zur Eisenbahn“, Saalbau Schwenk statt. Die Mitgliederzahl war inzwischen auf 121 gestiegen.
Die Gemeinde bezog im Jahre 1970 das heutige Gotteshaus, welches vom damaligen Bezirksapostel Eugen Startz geweiht wurde.
Eine Innenrenovierung der Kirche erfolgte 1994. Kirchenraum und Empore umfassen 260 Sitzplätze.
Der 7. Juli 2007, ein besonderer Tag für die Gemeinde. An diesem Tag veranstaltete die Gemeinde ihren „Tag der offenen Türe“. Gleichzeitig beging die Gemeinde ihr „60 jähriges Bestehen“.
Der 3. Bürgermeister der Stadt Bayreuth Bernd Mayer, überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Stadt. Zitat aus seiner Rede: „Liebe Gemeinde, ich habe mit großem Respekt den Rückblick auf ihre 60 - jährige Glaubensgeschichte in dieser Stadt gelesen. Gelegt wurde das geistliche Fundament auf den Kriegstrümmern Bayreuths. Die Menschen waren damals nach dem Bankrott eines gottlosen Regimes auf der verzweifelten Suche. Sie haben den Menschen geistliche Nahrung gebracht und sie fest verankert im Glauben, aber auch als Bürger dieser Stadt, getreu dem Jeremia-Wort: „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie, denn wenn’s ihr gut geht, dann geht’s auch Euch gut „.
Am 8. Januar 2019, wurde eine neue Kirchenorgel installiert und geweiht.
Mehrere Jahre waren die Amtsträger der Gemeinde zusätzlich für die beiden Nachbargemeinden Pegnitz und Kemnath zuständig.
Alle seelsorgerischen und organisatorischen Aufgaben in den Gemeinden werden ehrenamtlich erfüllt. So sind die Amtsträger, bis auf wenigen Ausnahmen, unentgeltlich tätig.